Freitag, 25. September 2009

Verbrannte Zeit (grenzwertige Version)

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Wenn von einem missglückten, entstellenden, ja vergewaltigenden Leseversuch eines Textes die Rede ist, weckt das verständlicherweise großes Interesse. Nach langen Überlegungen und in Abstimmung mit dem geschätzten Autor stelle ich diese Version des Texts in einer halb fertiggestellten Fassung online.

Der Autor Klaus D. Klimke schreibt zu dieser Hör-Version seines Textes:
"Ohne die Bereitschaft der Hörer zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Text, birgt sie jedoch die Gefahr in sich missverstanden zu werden. Man muss schon genau zuhören, hinhören, und genau zuordnen. Ich denke jedoch beide Versionen sind gelungen.

Entpuppt die zweite sich doch im Laufe des Zuhörens zu einer, finde ich, bitterböse anmutenden Satire, mutierend zu einer ebenfalls fast universell einsetzbaren Wahlkampfrede, bei der die jeweilige Partei nur eine (oder auch zwei oder mehrere) Farben weglassen und/oder durch Austauschen einiger anderer Phrasen ihren Bedürfnissen anpassen kann."

Dienstag, 15. September 2009

Verbrannte Zeit

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Man soll den Ohrenschützer nicht fragen, ob er sich traut, einen Text einzulesen. Er ist imstande und macht es. Wenn es nicht der geschätzte Klaus D. Klimke gewesen wäre, könnte man an dieser Stelle einen Vortrag dieses Texts in Form einer Wahlkampfrede hören, die gegen Ende einen bedrohlichen Jubel ausgelöst hätte ("...ergießt sie sich erneut auf uns!"). Doch das hätte den Text entstellt, lächerlich gemacht, vergewaltigt; das Übertragen in einen neuen Kontext hätte flach und auf billige Provokation abzielend gewirkt. Mit der vorliegenden Variante ist das zum Glück nicht so.

Freitag, 4. September 2009

StreichHolzKopf

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"Es streicht ein roter Virus da um mich herum; holt sich, was er zu brauchen glaubt. Mein Kopf brennt lichterloh; und wer die Fußspuren des Brandstifters zurückverfolgt, wird an meinem blauen Haus ankommen. Wer war Täter, wer Opfer dieser Zündelei? Sind wir uns nach kurzer Entzündung schon so nah, dass ich nicht mehr zwischen uns unterscheiden kann?"
So echot es diesem Text des Ohrenschützers aus der Gedichtesammlung "Bleistift durchs Papier" voraus.