Mittwoch, 21. März 2012

Alpenschlossträumereien

Link zum Hörtext





Das Literaturforum leselupe.de hat die besten Texte des Jahres 2011 gekürt, von denen einige auch hier als Hörtexte präsentiert werden. Die Reihenfolge ist dabei willkürlich gewählt.

Auch wenn aus rechtlichen Gründen nicht die großartige Sopranistin zu hören ist, von der im Text die Rede ist, sondern eine wesentlich ältere Aufnahme, so übermittelt die Musik dennoch einen wunderbaren emotionalen Hintergrund für die von Serge Gurkski geschilderte Szenerie einer vielschichtigen Trunkenheit.

5 Kommentare:

Heidrun Dehnhardt hat gesagt…

Wer den Text von Serge Gurkski zum ersten Mal liest, spürt sofort, dass dieser nicht nur für das Auge geschrieben worden ist.
Es werden alle Sinne angesprochen.
Die Befindlichkeit des Protagonisten, die wechselnden Schauplätze, schaffen die visuell erfahrbare Atmosphäre für das geschriebene Wort. Licht und Dunkel werden jedoch auch als Kontrast zwischen einem überirdisch schönen Sopran und der mühsamen Gangart des Gescheiterten dargestellt und interpretiert. -
Nicht immer gestaltet sich Musik als Kulisse des gesprochenen Wortes unproblematisch.

Hier ist es überwältigend gut gelungen.

Der Ohrenschützer hat gesagt…

So sehe ich das auch - also, den ersten Absatz. Der Kontrast zwischen der federleichten Koloratur, später dann sogar im Doppel, und den Niederungen der körperlichen Geschundenheit tritt im musikalisch unterlegten Vortrag stärker hervor. Dass zum doppelt gehörten die Fußnoten am Video-Schirm gelesen werden können, halte ich auch für eine interessante Parallel-Anregung, die im reinen Lese-Text nicht geführt werden kann.
Vielen Dank für die nähere Auseinandersetzung und das große Lob!

Der Ohrenschützer

Heartafire hat gesagt…

Astounding writing, beautifully recited... backdrop music lovely and poignant. Brilliant.

serge gurkski hat gesagt…

Liebe Heidrun, also: ganz gescheitert ist der Tagebuchschreiber noch nicht ;-) aber ansonsten stimme ich voll zu.
Erik hat - wie er selbst bereits gesagt hat - eine visuelle Ebene hinzugefügt, die ich sehr gelungen finde: Das Verwischen, die Auflösung des Sinnhaften in reine - entweder schöne oder hässliche - Form ist sehr gekonnt.
Bravo! wie wir Opernliebhaber zu jauchzen pflegen. ;-)

Serge

serge gurkski hat gesagt…

ich hinterlasse. ,-)

Muss unbedingt noch was über dieses Duett loswerden:
1. Kann man Gruberova immer noch auch auf youtube hören:
http://www.youtube.com/watch?v=HCYNHEpl85s
2 Ja, der Plot, die Handlung ist a bisserl banal, aber das Italienisch ist natürlich fantastisch. Hier ist der Kern-Dialog:
[Adalgisa:] Mira, o Norma, a' tuoi ginocchi
questi cari tuoi pargoletti!
Ah! Pietade di lor ti tocchi,
se non hai di te pietà!
[Norma: Ah! Perché, perché la mia costanza
vuoi scemar con molli affetti?
Più lusinghe, ah, più speranza
presso a morte un cor non ha!


und Drittens: der ganze Text des Libretto ist hier:
http://www.librettidopera.it/norma/norma.html

buona notte, amici ,-)