Dienstag, 29. Dezember 2009

Die Erotik des Buchstabens W

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In Zusammenarbeit mit dem Verlag "BOOKSun limited" erarbeitet der Ohrenschützer eine Hör-CD als Anthologie mehrerer Autoren. Hier auf der Podcast-Seite werden die besten Beiträge präsentiert, aus denen in weiterer Folge die CD zusammengestellt wird.

Teil 9: "Die Erotik des Buchstabens W" von Britta Tensfeld-Pauls.
Was in so einem Buchstaben steckt, wenn er konsequent zu Anfang jeden Worts verwendet wird, lässt sich wohl kaum prägnanter ausdrücken als in diesem ergiebigen Beitrag, der hält was er verspricht.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Des Fischers Werdegang

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In Zusammenarbeit mit dem Verlag "BOOKSun limited" erarbeitet der Ohrenschützer eine Hör-CD als Anthologie mehrerer Autoren. Hier auf der Podcast-Seite werden die besten Beiträge präsentiert, aus denen in weiterer Folge die CD zusammengestellt wird.

Teil 8: "Des Fischers Werdegang" von Stephan Rossner.
Ein mystisch schattenhaft skizzierter Weg des Fischers zu seiner Bestimmung; er tritt möwengekämmt vor seine Herrin, die See.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Spiel mit dem Feuer

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Teil 7: "Spiel mit dem Feuer" von Gabriele Steininger.
Ein Feuerschlucker, glutäugige Blicke und ein Verwirrspiel der Herzen - Wenn dieses Aufeinandertreffen kein Spiel mit dem Feuer ist?

Dienstag, 8. Dezember 2009

Heirate mich

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Teil 6: "Heirate mich" von Wiebke Franke.
Es sind kurze Augenblicke, in denen jeweils die Weichen des Lebens gestellt werden, die meisten ziemlich unauffällig; deutlich tritt er dann hervor, wenn ein Heiratsantrag beantwortet wird.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Einmal Aldi und zurück ohne Satzzeichen

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Teil 5: "Einmal Aldi und zurück ohne Satzzeichen" von Jens Reimann.
Ein schier atemloser Monolog wie eine Charakterbeschreibung, mit Kanten, Liebe, Plattheit, Humor und Poesie - direkt aus dem Leben gegriffen.

Dienstag, 24. November 2009

Werners Besuch

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Teil 4: "Werners Besuch" von Katrin Lachmann.
Auch Menschen, die man schon lange kennt, haben ihre versteckten, geheimen Seiten, die manchmal völlig unvermutet zutage treten - nicht wahr?

Mittwoch, 18. November 2009

Fühlen

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In Zusammenarbeit mit dem Verlag "BOOKSun limited" erarbeitet der Ohrenschützer eine Hör-CD als Anthologie mehrerer Autoren. Hier auf der Podcast-Seite werden die besten Beiträge präsentiert, aus denen in weiterer Folge die CD zusammengestellt wird.

Teil 3: "Fühlen" von Hakan Tezkan.
"Aferin" ("Gut gemacht"), das einsame Lob des Vaters, der dem Sohn keine Stütze ist, steht im Mittelpunkt dieses kantigen, scharf umrissenen Texts.

Samstag, 14. November 2009

...und tschüss

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In Zusammenarbeit mit dem Verlag "BOOKSun limited" erarbeitet der Ohrenschützer eine Hör-CD als Anthologie mehrerer Autoren. Hier auf der Podcast-Seite werden die besten Beiträge präsentiert, aus denen in weiterer Folge die CD zusammengestellt wird.

Teil 2: "...und tschüss" von Andreas Ballnus.
Wer sich schon im Leben immer hat bedienen lassen und glaubt, das geht nach dem Tod so weiter, muss sich manchmal eines Besseren belehren lassen; eine humorige Charakterstudie in Gedichtform.

Montag, 2. November 2009

Fünfzig Schritte

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In Zusammenarbeit mit dem Verlag "BOOKSun limited" erarbeitet der Ohrenschützer eine Hör-CD als Anthologie mehrerer Autoren. Hier auf der Podcast-Seite werden die besten Beiträge präsentiert, aus denen in weiterer Folge die CD zusammengestellt wird.

Teil 1: "Fünfzig Schritte" von Carmen Mayer.
Ein Wiedersehen auf dem Bahnsteig, ein tiefgründiger Countdown in Schritten, eine Minute in einem Leben - ein Leben in einer Minute.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Jakob

oder: Mehr von den drei Welsen

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Was uns Othmar Mahlmeister hier wieder mal für eine Schnurre erzählt, ist leicht gelesen. Ein Angler, der auszog, um den Welsen das Fürchten zu lehren, sich siegessicher mit Essen und Trinken versorgt, der Langeweile standhält, sich in einen Mückenkampf verwickelt, an den Realitäten verzweifelt und schließlich ob seines Dursts schwer strauchelt. Das alles in Form, Rhythmus und Prägnanz, dass manch einer in blassen Neid ausbricht. Mit wärmsten Empfehlungen.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Rap

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Die moderne Variante, Aggression zu transportieren, ist im musikalischen Bereich (im weiteren Sinne) der Rap. Ist er das? Aggression, die in diesem Fall aus einer lapidaren, phrasenhaften Ablehnung eines vorgebrachten Wunsches entstanden ist. Wie die letzte Zeile zeigt, erzeugt sie ihrerseits wiederum keine Sensibilität als Reaktion. Ein - wie so oft - augenzwinkernder Beitrag des Ohrenschützers mit viel Spaß an der Umsetzung.
Es stimmt: Man kann nicht *alles* haben.
Man kann aber auch nicht *nichts* haben.

Freitag, 25. September 2009

Verbrannte Zeit (grenzwertige Version)

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Wenn von einem missglückten, entstellenden, ja vergewaltigenden Leseversuch eines Textes die Rede ist, weckt das verständlicherweise großes Interesse. Nach langen Überlegungen und in Abstimmung mit dem geschätzten Autor stelle ich diese Version des Texts in einer halb fertiggestellten Fassung online.

Der Autor Klaus D. Klimke schreibt zu dieser Hör-Version seines Textes:
"Ohne die Bereitschaft der Hörer zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Text, birgt sie jedoch die Gefahr in sich missverstanden zu werden. Man muss schon genau zuhören, hinhören, und genau zuordnen. Ich denke jedoch beide Versionen sind gelungen.

Entpuppt die zweite sich doch im Laufe des Zuhörens zu einer, finde ich, bitterböse anmutenden Satire, mutierend zu einer ebenfalls fast universell einsetzbaren Wahlkampfrede, bei der die jeweilige Partei nur eine (oder auch zwei oder mehrere) Farben weglassen und/oder durch Austauschen einiger anderer Phrasen ihren Bedürfnissen anpassen kann."

Dienstag, 15. September 2009

Verbrannte Zeit

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Man soll den Ohrenschützer nicht fragen, ob er sich traut, einen Text einzulesen. Er ist imstande und macht es. Wenn es nicht der geschätzte Klaus D. Klimke gewesen wäre, könnte man an dieser Stelle einen Vortrag dieses Texts in Form einer Wahlkampfrede hören, die gegen Ende einen bedrohlichen Jubel ausgelöst hätte ("...ergießt sie sich erneut auf uns!"). Doch das hätte den Text entstellt, lächerlich gemacht, vergewaltigt; das Übertragen in einen neuen Kontext hätte flach und auf billige Provokation abzielend gewirkt. Mit der vorliegenden Variante ist das zum Glück nicht so.

Freitag, 4. September 2009

StreichHolzKopf

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"Es streicht ein roter Virus da um mich herum; holt sich, was er zu brauchen glaubt. Mein Kopf brennt lichterloh; und wer die Fußspuren des Brandstifters zurückverfolgt, wird an meinem blauen Haus ankommen. Wer war Täter, wer Opfer dieser Zündelei? Sind wir uns nach kurzer Entzündung schon so nah, dass ich nicht mehr zwischen uns unterscheiden kann?"
So echot es diesem Text des Ohrenschützers aus der Gedichtesammlung "Bleistift durchs Papier" voraus.

Samstag, 15. August 2009

Die Köhn-Collage (3/3)

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"Ein Mann, ein Lanz." Die dominante Gegenfigur zum Gefängniswärter Franz steht im Mittelpunkt des letzten Teils der frei gewählten Collage aus Texten von Michael Köhn. Die Mischung aus Abscheu, Bewunderung, Hass, Gefühle der Vereinnahmung und Emanzipation und nicht zuletzt der Versuch der Annäherung durch genaues Hinsehen und Beschreiben des Arbeitskollegen schließt den Kreis zum ersten Teil der Podcast-Serie. Wie schreibt Michael Köhn über den lustvoll Gewalt übenden Egozentriker: "Ein Irrer, ein Psychopath, ein wahnsinniger Mensch, dieser Lanz!" Und: "Bei ihm liegt die Wahrheit im eigenen Glauben."

Die vorliegende Collage seiner Lebens-Liebe-Sein-Kriegs-Todes-Schule ist dreiteilig. Sie hören Teil 3.
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PS. Der Ohrenschützer geht hiermit in den wohlverdienten Urlaub. Wir hören uns in alter Frische im September wieder.

Montag, 10. August 2009

Die Köhn-Collage (2/3)

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Hier gibt es nichts zu beschönigen, die Sprache ist rau und nennt die Dinge beim Namen - offiziell nicht jugendfrei. Aber es ist nur genau hingehört, womit das Erdichtete wahr und das Wahre unglaubwürdig wird. Wie sagte Michael Köhn einmal selbst: "Mir macht die Moral zu schaffen, die Moralisten; diese Welt voller Heuchler, Lügner und Janusköpfe. Wenn heute etwas ehrlich ist, dann ist es die Lüge als Wahrheit getarnt."

Die vorliegende Collage seiner Lebens-Liebe-Sein-Kriegs-Todes-Schule ist dreiteilig. Sie hören Teil 2.

Mittwoch, 5. August 2009

Die Köhn-Collage (1/3)

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Um in Michael Köhns Welt einzutauchen, muss man seinen Empfänger besonders feinfühlig einstellen. Denn nur so hört man zwischen Pisse, Kotze, Blut und was der Körper sonst noch so alles herzugeben hat, die zarten Töne eines nach Liebe suchenden Denkers. Einer, der mit zuviel Eigenreflexion verflucht ist und damit aus der Meute heraussticht, ob im Knast, auf der Straße oder in der Kneipe nebenan.

Die vorliegende Collage seiner Lebens-Liebe-Sein-Kriegs-Todes-Schule ist dreiteilig. Sie hören Teil 1.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Wir Schwierigen

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Aus der Vielfalt dessen, das wir Ich nennen, mit seinen bunten Schattierungen und sich ständig wandelnden Ausprägungen, entstand dieser Text des Ohrenschützers und seine ungewöhnliche Umsetzung. Man bemühe sich nicht, dem musikalischen Teil einen Sinn abzugewinnen, er ist letztlich für eine warm-sakrale, sich-verkehrende Stimmung zuständig. Nachdem es unter der werten Hörerschaft einige Fans des Schrägen gibt, könnte auch dieser bescheidene Beitrag Gefallen finden.

Sonntag, 19. Juli 2009

Gruppenbild II (2/2)

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Dieser Text wird in zwei Teilen präsentiert; Sie hören Teil 2.
Was im ersten Teil mit bedächtigen Betrachtungen begonnen hat, steigert sich nun zu einer emotionalen Klarheit, einem deutlichen Höhepunkt, der jedoch nicht ausbricht, sondern weiterhin unter der Wortdecke brodelt. Und sich am Ende wieder beruhigt, als eine entscheidende Frage gestellt wird. Eine Frage, die eine Neupositionierung ermöglicht, andere Perspektiven für den Protagonisten erschließt und den Countdown in dreifachem Licht erscheinen lässt: Das Ankommen der Bahn, der ausgemachte Zeitpunkt und das Reifen der - sozusagen - emanzipatorischen Frage im Kopf des Helden. Womit die Vorstellungsreihe der Texte Hakan Tezkans vorerst beendet ist.

Dienstag, 14. Juli 2009

Gruppenbild II (1/2)

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Dieser Text wird in zwei Teilen präsentiert; Sie hören Teil 1.
Hakan Tezkan schreibt vermeintlich trocken und unaufgeregt; jedoch bleibt es nicht aus, dass man sein Textgerüst mit Emotionen auffüllt, die sich darin perfekt einfügen. So baut sich das Gruppenbild vor des Lesers Augen auf wie eine Leinwand mit fünf mal vier Metern, unermüdlich abgetastet mit treffsicheren Worten. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, die Kurve kriegt er nächste Woche, wenn der zweite Teil folgt.

Dienstag, 7. Juli 2009

F

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Dieser Text dürfte in einer Sammlung von Hakan Tezkan nicht fehlen. Sagt er selbst. Er war "die Revolution in meinem Schreiben. Er hat den Weg eingeschlagen zu dem Punkt, an dem ich mich jetzt befinde." In Anbetracht der jugendlichen Unverbrauchtheit des Autors ist die Richtung eine vielversprechende. Denn er gräbt sich sprachlich durch oft melancholische Denkstrukturen, ohne kompliziert zu werden. Die Geradlinigkeit birgt das Tiefgründige, und die Texte wirken immer aus einem Guss, als ob nach dem ersten Denkanstoß die Worte hintereinander herrollten bis zur letzten Silbe. Ein Text mit dem Titel "F". Wie Familie. Fenster, Fliesen, Flur, Foto. Wie Farben und Fehler.

Sonntag, 28. Juni 2009

Der Fischer Abu Kensih

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Es geht die Legende von einem Riesenfisch unbekannter Art, der nachts Boote vor Anker wie auch in Fahrt zerstörte. Das Ungetüm hielt die ganze Küste in Atem und es war ihm nicht beizukommen. Bei allen Versuchen, es zu töten oder zu verjagen, waren Verletzte, sogar Vermisste und Tote zu beklagen. Bald wurde es seiner fahlen Haut wegen "der Graue Tod" genannt und eine hohe Belohnung für denjenigen ausgesetzt, der dieser Plage ein Ende bereiteten würde. Das Untier tauchte jedoch zu unregelmäßig und unvermittelt auf, als dass sich ein Erfolg hätte einstellen können.

Bis schließlich ein armer Fischer verbotenerweise nachts in fremden Gewässern fischte, um sich in diesen kargen Zeiten ernähren zu können. Die Fischbestände der legalen Gebiete brachten nicht mehr genug ein, und dies ließ dem Oberhaupt der vielköpfigen Familie keine Wahl. Auf offenem Meer tauchte das Ungeheuer plötzlich vor dem überraschten Mann auf, zerriss dessen Netz und verfolgte ihn bis ans Ufer, kam dort ins Flachwasser und erstickte schließlich dort während der einsetzenden Ebbe.
Die ausgesetzte Belohnung wurde dem Fischer versagt, da das Ungetüm eines natürlichen Todes gestorben sei; statt dessen sollte der Mann gar wegen unerlaubten Fischens bestraft werden. Der Fischer betonte jedoch, das Untier sei nicht erstickt, vielmehr habe er es durch einen Hieb mit seinem Schuh erschlagen. Als man ihn daraufhin auslachte, rächte sich der Fischer in der folgenden Nacht, indem er den Riesenfisch mithilfe seiner Verwandten bis auf die Knochen verzehrte und auch diese noch ins Meer versenkte. Die Obrigkeit, so ihrer Trophäe beraubt, wollte den Mann ins Gefängnis werfen, jedoch stellte sich das Volk auf seine Seite und befreite ihn.

So geht die Legende.

Sonntag, 21. Juni 2009

Paddling Bernhard

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Dieser Beitrag schließt vorläufig die Vorstellung von Othmar Mahlmeisters Texten ab. Der Flusslauf der Saône bildet den Hintergrund für eine paddelige Fahrt, bei der sich eine innere Reise nach außen stülpt. Die erlebten Emotionen werden zu Stationen dieser Fahrt, die sich am Ende mit dem wohl besten Bild für ein heimeliges Zuhause abrundet. Wieder ein gutes Beispiel für Othmars Sprachkünste, wie man sie auch in seinem empfehlenswerten Buch "Weiße Reise" finden kann. Aber man höre selbst.

Sonntag, 14. Juni 2009

Rechner klemmt

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Wenn es in Gedichten Slapstick gäbe, sähe man in diesem von Othmar Mahlmeister wohl Buster Keaton vor einem Rechner sitzen. Auch hier zahlt es sich aus, auf Feinheiten zu achten, die der Autor kunstvoll bereitzustellen weiß. Sprachlich in Spiralen kreisend, erzählt der Text von einem technischen Defekt, der schließlich zur Vereinsamung des Protagonisten führt, dessen Lebensinhalt am Ende wie eine Seifenblase zerplatzt.

Montag, 8. Juni 2009

Ethik einer Weißwursthaut

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Die noble Blässe einer Weißwurst, die sich spät, aber nach alter Tradition noch vor dem Zwölfeläuten verspeisen lässt und das Wörtchen "kondomiert" nur angewidert in den Mund nimmt - sie wird im Text von Othmar Mahlmeister mit hoher Sprachkunst beschrieben. Wenn sich Würste mit Vornamen riefen, wären sie wohl alles Kürte, wie sollte es wohl anders sein. In diesem und vielerlei anderen Sinnen beginnt der Ohrenschützer eine für ihn und hoffentlich auch für seine Hörer hoch inspirative "weiße Reise" (so der Titel eines Buchs von Othmar) in die Blätterwelt des fotografierenden Lyrikers (oder lyrischen Fotografen?)...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Der Strauch der Erinnerung

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Der Ohrenschützer hat sich schon an verschiedenen Genres versucht, nie jedoch an einem Märchen. In knapp einer Stunde verfasst, mit der inneren Vorgabe, ohne Bösewicht oder im Vordergrund stehenden moralischen Zeigefinger auszukommen, bedient sich der Text der klassischen Stilistik: Ein Zwerg wird von einem Wanderer besucht, der ihm verspricht, für ein Nachtlager seine dringendste Frage zu beantworten...

Samstag, 23. Mai 2009

Empfehlung für eine Dame auf der Suche nach dem Herrn

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Mit diesem Prosatext endet vorläufig die Vorstellungsreihe der Texte von Joanna Lisiak. Die "Empfehlung" weist einen völlig anderen Stil als die bisherig vorgestellten Texte auf und lässt somit die Vielfältigkeit der Autorin erahnen. Etwaige Spezialeffekte würden hier die Sprachmelodie nur stören - auch wenn man sich einen Kaffeehaus-Hintergrund durchaus vorstellen könnte. Ob die elegant-distanzierte Zeitlosigkeit dieser "Empfehlung" auf heutige Disco-Besucher auch umgelegt werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Mit angeschlossenen, wärmsten Empfehlungen des Ohrenschützers.

Montag, 18. Mai 2009

In meinem Abfalleimer lagert

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Joanna Lisiaks hier vorgestelltes Gedicht lässt die Grenzen zwischen Lyrik und Prosa verwischen. Anklänge und Assoziationen lassen die Worte zu einem großen Gesamtnetzwerk wachsen, durch das man sich seinen Gedankenweg bahnen kann. Wenn man am Ende auf diesen Weg zurückblickt, erkennt man plötzlich die auf wundersame Weise gewachsene Emotion und den Gehalt des Texts. Ein besonderes Stück Literatur, das eine besondere Lesart verlangt.

Samstag, 9. Mai 2009

Sind sie da

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Der Ohrenschützer ist wieder da. Die eigenen Texte werden in nächster Zeit etwas in den Hintergrund treten, dafür gibt es mehr Autorenschwerpunkte. Ich beginne in dieser Woche mit Joanna Lisiak, eine Schweizer Autorin mit ausgeprägter Stilistik und außerordentlichem Feinsinn. Sie schreibt hauptsächlich Lyrik, aber auch Kurzprosa, Dramatik und Hörspiele sowie Essays. Ihre Sprache ist von enormer Spannkraft, dichte Stimmungsatmosphären drängen sich in kürzester Zeit zwischen ihre Worte. Doch zuviel der Beschreibung: Man höre selbst.

Sonntag, 29. März 2009

Ein Jahr Podcast

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Es ist noch nicht alles gelesen, was gelesen werden will, und viele Autoren und Texte hätte ich noch als vertonenswert vor Augen - aber nach einem Jahr und insgesamt 52 Folgen werde ich eine nicht allzu lange künstlerische Pause einlegen, um das Konzept zu überdenken. Vielleicht komme ich zum Schluss, dass alles so bleiben wird, wie es ist - vielleicht macht mir etwas völlig anderes Spaß. Man wird sehen.

Voerst ein herzliches Danke schön für das eifrige Mitverfolgen und vor allem auch die freundlichen und kritischen Rückmeldung. Tipps und Anregungen sind jederzeit willkommen. Bis in wenigen Wochen verabschiedet sich: Der Ohrenschützer.

Sonntag, 22. März 2009

Deine Seele weiß es

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Hilda Röder hat sich das Protagonistchen ihres ersten Buchs zu eigen gemacht und firmiert somit als einprägsames Erbschen 'Erbsenrot' in einigen Literaturforen im deutschen Sprachraum. Egal ob der Fokus ihrer Literatur auf sozialen Problemen oder einfach dem menschlichen Miteinander mit all seinen Schwächen und Liebenswürdigkeiten liegt, stets schimmert zwischen den Zeilen Wärme, Herzlichkeit, Optimismus und ein Schuss Humor hindurch. Das macht es dem Leser besonders leicht, die Figuren sympathisch zu finden und mit ihnen mitzufühlen. Aus dem lyrischen Bereich der Autorin wird hier ein besonders tiefsinniger Text mit viel Lebenserfahrung vorgestellt.

Montag, 16. März 2009

Rache

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Unter dem Pseudonym E. M. Jungmann verbirgt sich eine Autorin mit feiner Klinge und dem gerechtfertigten Drang, der Welt ihre Gedanken mitzuteilen. Flüssiger Stil und unprätentiöse Wortwahl zeichnet ihre Prosa aus, sodass sich der Leser voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren kann. Wieviel Emotion sich in einem Text aufbauen kann und wie durchscheinend die handelnden Charaktere sein können, zeigt exemplarisch und auf wunderbare Weise der vorliegende Text.

Montag, 9. März 2009

Geschätztes

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Zum morgigen fünfzigsten Jahrestag des Tibet-Aufstands eine Überspitzung: "Lieber Tenzin, komm doch zur Theater-Aufführung; lass deine Leibwächter zuhause, wir brauchen auch keine zeremonielle Prozession. Die westliche Welt hat keinen Respekt vor der östlichen Kultur. Ihre Sicht zählt nicht, ist einseitig und daher nicht zulässig. Wer zu ihr flüchtet, ist nichts wert."
Tenzin lächelt und wünscht sich so etwas wie den gewaltfreien Mauerfall vor zwanzig Jahren. Ob er es noch erleben wird?

Sonntag, 1. März 2009

Der Bär

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Die Kräfte der Natur, das Meer, die Fjorde seiner Wahlheimat Norwegen und die mythischen Seiten des Lebens durchziehen die Texte von Stephan Rossner - im Internet als rosste bekannt - wie ein roter Faden. Seine lyrische Sprache unterstreicht die Ausflüge ins Phantastische und gibt ihr die Leichtigkeit, die sie vor dem Absturz in die Schwermütigkeit bewahren. Dabei streifen die Themen immer wieder die Grundfragen des Menschseins nach dem Woher, dem Wohin und vor allem dem Warum. Als Beispiel dafür mag der vorliegende Text herhalten.

Sonntag, 22. Februar 2009

Goldfischs Kinder

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Zum Beweis, dass der Goldfisch nach dem letzten Gedicht über ihn, wie in jeder guten Serie trotzdem nicht tot ist, hier eine Fortsetzung mit dem drolligen Schwimmer.
Das Besondere am Goldfisch ist wohl - erraten - seine Farbe. Wenn sich dabei etwas ändert, wird wohl der Postbote oder Scham darüber die Ursache sein. Oder die Mode.

Montag, 16. Februar 2009

Duftendes Gift

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Wer im Internet über das Pseudonym "anbas" stolpert, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit die Texte von Andreas Ballnus entdeckt: Lyrik und - meist kurze - Prosa poetischer oder heiter-satirische Natur, wie hier vorgestellt. Der vielseitig talentierte Autor betätigt sich auch erfolgreich im Bereich Musik, Photographie und Theater. Aus dem Alltag geholt, mit detailgetreuem Blick und nicht zuletzt mit einem gewissen Augenzwinkern wird die absurde Seite unseres westlichen Lebens beleuchtet, im konkreten Fall die Parfumabteilung eines Kaufhauses und wie man ihr (nicht) entgeht.

Sonntag, 8. Februar 2009

Goldfischs Flucht

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Im Jahr 2007 gab es im Literaturforum leselupe.de eine Anthologie zum Thema "Druckfisch". Eine tragende Rolle im Teil der gereimten Gedichte spielte in vielen Abenteuern verschiedener Autoren der drollige Goldfisch, wobei er gemäß dem Gesetz der Serie auch durch einen skurrilen Tod nicht auszumerzen war, sondern im nächsten munter und fröhlich wieder auftauchte. Was ihn vom Kuckuck unterscheidet, der bekanntlich immerhin ein Jahr brauchte, um nach dem Abschuss durch den Jäger wieder aufzutauchen ("Auf einem Baum ein Kuckuck - simsalabimbamba..."). Viel Vergnügen wünscht der Ohrenschützer.

Sonntag, 1. Februar 2009

Der Seelenarzt

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Einer der besten Texte von Sabine Finzel - nach Meinung des Ohrenschützers - beruht auf der simplen und deshalb genialen Idee, dass sich ein Seelen-Doktor ganz konkret mit einem Ding in unserem Inneren beschäftigt. Dieses Ding erscheint wie eine nach innen gestülpte Aura und verkörpert mit ihrem Glanz unsere innere Schönheit, die auch zärtlich gepflegt werden will. Diese Geschichte ist mit dem besonders lebensnahen Schreibstil von Sabine geschrieben, der den Stammhörern dieses Podcasts mittlerweile schon bekannt ist.

Sonntag, 25. Januar 2009

Sommersonate - reloaded

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Es sieht so aus, oder vielmehr es hört sich so an, als dass die Mehrzahl der werten Hörerschaft mit der vor wenigen Wochen hier veröffentlichten "Sommersonate" von Walther Stonet so ihre akustischen Probleme hatte. Vielen Dank an dieser Stelle für die ehrlichen und kritischen Rückmeldungen, die noch dazu - obgleich völlig berechtigt - meist den Fehler zuerst bei sich selbst suchten. Der Mix war offenbar unglücklich gewählt, die Verfremdung des Texts zu stark und die Umwandlung ins MP3-Format tat noch ein übriges. Aus diesem Grund hier nun eine stark sprachorientierte Version, die "Sommersonate reloaded" zur freundlichen Kenntnisnahme.

Montag, 19. Januar 2009

Der Blockwart

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Jens Reimann kann keinen langweiligen Text schreiben, steht zu befürchten. Ob kriminalistisch, poetisch, nüchtern-analytisch, oder wie im vorliegenden Beispiel nahe an einer Milieustudie, immer zieht der Text den Leser weiter, nährt sich von der messerscharfen Sprache und präsentiert sich am Ende meist mit einer dicken, fetten Aussage, die mit unserer seltsamen Art zu leben zu tun hat. Die meisten seiner Werke sind Erzählungen, in denen sich die Kraft eines großen Spannungsbogens erst richtig entfalten kann. Doch auch Kürzeres wie hier zu hören birgt polarisierenden Inhalt: Ist dieses Leben so oder wird es bloß der Einfachheit halber so gesehen?

Sonntag, 11. Januar 2009

Wirklich?

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Anlässlich des Schreibwettbewerbs zum Thema "Zwischenwelten" im Literatur-Forum "Literarchie" hat sich die Ohrenschützerin bemüßigt gefühlt, einen Beitrag zu verfassen - was der Ohrenschützer derart bemerkenswert findet, dass er sich wiederum bemüßigt gefühlt hat, ihn zu vertonen. Der Text umschreibt indirekt eine Zwischenwelt in einem unendlich großen - und damit mit viel Raum für Zwischenwelten ausgestatteten - Universum. So groß und gedehnt, dass das Dazwischen wie Nichts erscheinen könnte.

Montag, 5. Januar 2009

Wie eine Säule

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Manche Texte sind scheinbar Transkriptionen sozusagen aus dem Hörgedächtnis in das visuelle Medium, wie auch der vorliegende von Gudrun Hopf. Umso spannender ist natürlich die Rückübersetzung in ein hörbares Format, die ursprüngliche Intention möglichst genau zu treffen. Der Monolog transportiert dabei einen knappen, aber bedeutungsreichen Inhalt: Was darin stabil bleibt und was nicht, warum (nicht) und auf welcher Ebene (nicht), verschmilzt zu einem unterhaltsamen Parallelogramm zwischen Beziehung, Emotion, Zeit und Unterschiedlichkeit. Plumpf.